Falknerei und Erhaltung
Was ist Falknerei und warum ist sie ein geeignetes Instrument für den Naturschutz?
Falknerei ist definiert als „das Erlegen von Beutetieren in ihrem natürlichen Zustand und Lebensraum mit Hilfe eines abgerichteten Greifvogels“.
Sie ist eine Kunst, deren Ausübung jahrelange Hingabe, Engagement, spezielle Ausrüstung und viel Zeit erfordert.
Falknerei wird seit Langem mit dem Naturschutz in Verbindung gebracht – nicht nur gegenüber der Greifvögel, die bei dieser historischen Kunst zum Einsatz kommen, sondern auch gegenüber der Beutetiere und Lebensräume, auf die die Greifvögel in freier Wildbahn angewiesen sind. Da diese Dinge von grundlegender Bedeutung für die Existenz der Falknerei sind, liegen sie im besten Interesse der Falkner:innen.
Falkner:innen waren an vorderster Front an einigen der wichtigsten Tierschutzprojekte der Geschichte beteiligt.
Die berühmteste dieser Bemühungen fand in den 1960er Jahren statt, als Falkner:innen auf die Tatsache aufmerksam machten, dass die Bestände des wildlebenden Wanderfalken (Falco peregrinus) aufgrund des Einsatzes von chlororganischen Pestiziden wie DDT stark zurückgingen. Sie brachten ihr umfangreiches Wissen und ihre Erfahrung dann in ein umfangreiches Zuchtprogramm zur Wiederansiedlung der Spezies ein. Falkner:innen waren federführend bei den Bemühungen, die ikonische Art vor dem Aussterben zu bewahren. Dieses Naturschutzprojekt gilt bis heute als eines der erfolgreichsten in der Geschichte der Menschheit.
Seitdem haben Falkner:innen eine wichtige Rolle bei bedeutenden Projekten zur Erhaltung von Greifvögeln gespielt, angefangen beim Mauritius-Falken (Falco punctatus) (der zu einem bestimmten Zeitpunkt so selten war, dass es nur noch vier wildlebende Exemplare gab) bis hin zur aktuellen Notlage des Sakerfalken (Falco cherrug). Diese Art wird in Zentralasien aufgrund gefährlicher Stromleitungen zu Tausenden durch Stromschläge getötet.